Banner

Die Schatzsuche von 1886

Auf dem Krinkberg bei Pöschendorf, nur 4 Kilometer von der Kaaksburg entfernt, waren 1885 ansehnliche Funde gemacht worden, unter anderem 90 Silbermünzen. Hatte der bescheidene Hügel des Krinkbergs soviel hergegeben, um wieviel mehr konnte man von dem Riesenwall der Kaaksburg erwarten, in dem der Volksmund überdies den Schatz des Störtebeckers vergraben sein ließ?

Der Spuk des Silbeschatzes hielt die Geister der Umgegend in Aufregung. Für die Kaaksburg hatte der Besitzer die erste Anwartschaft auf den Schatz - vorausgesetzt natürlich, dass er ihn fände.

Das Wirtshaus bei der Burg war der gegebene Mittelpunkt, wo das Thema eifrig erörtert wurde. Abermals saß man in lebhaftem Gespräch beieinander, als ein Gast die Behauptung aufstellte, er vermöge mit seiner Wünschelrute genau den Platz bestimmen, wo der Schatz vergraben liege.

Der Besitzer wird aufmerksam, bleibt aber mißtrauisch. Daraufhin erbietet sich der Gast zu einem Probeversuch. Einer von der Tischrunde geht hinaus und versteckt seine goldenen Uhr auf der Burg. Natürlich findet sie der Witzbold und bezeichnet nun den Gläubiggewordenen genau den Lageplatz des Schatzes. Die Stelle ist für die Grabenden recht unbequem. Sie liegt auf der höchsten Kuppe des Walles.

Die nächsten Tage sehen den Besitzer und seinen Knecht fleißig bei der Arbeit, Eine quadratische Grube von 1,5 m Durchmesser wird ausgehoben. In fast 2 m Tiefe wird eine verdächtige Schicht erreicht. Eine starke Lage Kopfgroßer Steine bedeckt den Schatz. Vorsichtig wird Stein für Stein abgehoben. Doch kein Schatz zeigt sich. Nun ist die Grube aber so tief geworden, dass man sich bei der Weiterarbeit nicht mehr rühren kann.

Es werden noch mit großen Bohrern Löcher von 6 - 25 cm Durchmesser 1,5 Meter tief getrieben - vergebens. Der Besitzer gibt die Schatzsuche auf.

Frei aus Urholstein

Holm 1887

Malermeister Heinrich Holm aus Schenefeldt, der schon 1885 an den Grabungen auf dem Krinkberg beteiligt war, kam 1887 dazu, als der Pächter des Wirtshauses namens Gülsow innerhalb des Ringwalls den Boden rigolte und Steinsetzungen achtlos beiseite räumte. Er grub selber mit, sicherte Fundstücke aus Eisen und Ton und erstattete dem Kieler Museum vaterländischer Altertümer Bericht:

"Die Tongefäße sitzen sozusagen nesterweise. Je weiter wir an den Wall kommen, desto besser scheinen sie erhalten zu sein. Die Form kann ich jetzt schon besser bestimmen. Daß ich früher geschrieben, ich hätte noch keinen Boden gefunden, hat seinen Grund darin, daß die Gefäße keinen ausgeprägten Boden haben.Nur bei einem Gefäß habe ich eine Andeutung von Boden gefunden. Die Beigaben aus Eisensachen mehren sich rasch. Mit Ausnahme eines Messers kann ich aber nicht die Art der Geräte bestimmen."

Holm deutet die Steinsetzungen zuerst als Gräber, zumal auch Knochenreste und einmal ein größeres Lager von Menschenknochen gefunden wurden. Später erkannte er, dass es sich um Herdstellen handelte: "Daß es Wohnstätten gewesen, ist mir jetzt klar. Aber welcher Art die Anlagen gewesen, das kann ich nicht einsehen."

 

 

 

 

  1. Eingrabung vom früheren Besitzer
  2. Fundort der Axt (Martens)
  3. Alte Eingrabung ohne bekanntes Resultat
  4. Umgegraben von Gülsow
  5. Umgegraben von Holm
  6. Fundort der Flintsteine
  7. Fundort der verzierten Scherben
Another website made by Norbert Kammer